Antioquia

Der Himmel war noch strahlend blau über mir, als ich auf kurvigen und verwinkelten Nebenstraßen, die auf meiner Karte nicht vorkamen, meinen Weg durch Antioquia bahnte. Ich erreichte Maceo, eine kleine verträumte Ortschaft, die zu einer Siesta einlud, kaufte mir ein Eis und setzte mich in den Park. Bald kamen Leute vorbei, um sich mit mir zu unterhalten. Viele beobachteten neugierig das Moped, stellten Fragen und manche machten sich sogar Notizen.

Als sich plötzlich ein kleines Gewitter über den Bergen zusammenbraute, schlugen zwei Männer vor, das Motorrad unten einem alten Hausbogen zu parken" und luden mich in die Bar ein.

 

Es regnete heftig aber nur kurz, doch als der Schauer vorbeigezogen war, hatte mich das Dorf bereits adoptiert. Einer der Jungs sorgte für regelmäßigen Getränkenachschub, ein anderer, dessen Mutter eine Würstelbude im Dorf gehörte, kam mit Verpflegung an, ein Dritter hatte bereits gegenüber bei der Lady im Dorfhotel ein Zimmer für mich arrangiert und der Vierte fühlte sich fürs Abendprogramm verantwortlich. "Diese Tage ist ein Zirkus im Dorf." meinte er: "Um sieben geht's los!" . Der Fünfte arbeitete als Rikscha Taxi Fahrer und übernahm den Transport vom Lokal zum Zirkus. Alles war beschlossene Sache, ich blieb.