Von Bolivien nach Brasilien

Die Leute der Feuerwehr in Santa Cruz hießen mich abends herzlich willkommen, und brachten mir die Bedienungsanleitungen ihrer frisch importierten Feuerlöschfahrzeuge zum Übersetzen, als sie erfuhren, daß ich deutsch sprach. Dafür versorgten sie mich mit Streckenbeschreibungen in Richtung Osten, die auf meiner Karte alle nicht existierten. Früh morgens setzte ich am nächsten Tag meinen Weg fort, vorbei an den alten Jesuitensiedlungen und entlang der brasilianischen Grenze. Irgendwann passierte ich einen Stand des Gesundheitsamts, bekam kommentarlos eine Gelbfieberimpfung verpaßt und bog wenig später nach Norden ab, wo die Sandpiste unvermittelt dem Asphalt wechselte. Einige Tafeln entlang der Strasse waren nun auf portugiesisch angeschrieben. "Wo war der Grenzübergang geblieben?". Mit bolivianischen Einreisegenehmigungen wollte ich nicht durch Brasilien fahren. Also machte ich kehrt und fuhr zurück ins letzte bolivianische Dorf, um meine Papiere von den zuständigen Behörden löschen zu lassen. Ein weiteres Mal passierte ich die Grenze und erreichte abends die erste kleinere Stadt, in der ich recht zügig in der Halbzeitpause eines Fußballmach meine Einreise offiziell genehmigt bekam.

 

Die Nacht verbrachte ich in einem Museum, bekam vom Besitzer eine brasilianische Straßenkarte geschenkt und fuhr tags darauf durchs Pantanal, wo sich Kaimane und unzählige Vögel in den letzten noch nicht ausgetrockneten Wasserbecken konzentriert hatten.